Mehr erfahren Transport kalkulieren
Zum Hauptinhalt springen

Kategorie: Logistik News

Kabotage 2024: Beanstandungsquote 4,13%

Die DVZ (deutsche Verkehrs-Zeitung) schreibt in Ausgabe 12/2025 zu diesem Thema:

Link zum Thema Kabotage im Transportlexikon

Mauterhöhung für LKW über 3,5 Tonnen

Ab 1. Juli 2024 wird die Maut für LKW mit mehr als 3,5 Tonnen eingeführt. Fällig wird die Maut auf Autobahnen und Bundesfernstraßen. Dies gilt für Fahrzeuge, die für den Güterverkehr eingesetzt werden. Fahrzeuge von Handwerksbetrieben können von der Maut befreit werden. Weitere Informationen zur Maut finden Sie z.B. auf der Seite von Toll Collect.

Je nach Euro-Schadstoffklasse verteuert sich der Transportkilometer um ca. 0,20 €. So wird für neuere Motorwagen und SoloTrucks mit Schadstoffklasse Euro 6 ein Aufpreis von 15,1 Cent / Kilometer fällig. Ältere Fahrzeuge mit Schadstoffklasse 1 z.B. zahlen 24,8 Cent / KM. Eine Auflistung der genauen Mauttarife haben wir für Sie verlinkt.

Leerfahrten – Verkehr reißt 2023 erneut Klimaziele

Wie der Expertenrat für Klimafragen und das Umweltbundesamt bekannt gaben, hat der Verkehrssektor auch in 2023 erneut die vereinbarten Klimaziele überschritten. Statt 134 Millionen Tonnen CO2 wurden 146,8 Millionen Tonnen CO2 emittiert.

Für 2023 gibt es noch keine Zahlen. Aber in 2022 ergaben die Auswertungen, dass ca. 38% aller gewerblichen Fahrten auf deutschem Bundesgebiet sogenannte Leerfahrten waren.

(Quelle Statista + Kraftfahrtbundesamt)

Flexibilität auf Verladerseite verhindert Leerfahrten

Viele Leerfahrten könnten vermieden werden, wenn man die verladende Kundschaft von etwas höherer Terminflexibilität überzeugen kann. Das ist bei großen Werksanlieferungen natürlich nicht möglich – aber gerade kleinere mittelständische Verlader oder auch Privatkunden schränken die zur Verfügung stehende Durchführungsfrist eher ein und wissen oft nicht, was an dieser Einschränkung alles dranhängt.

Feste Terminvorgaben bedeuten für die Spedition ein erhöhtes Haftungsrisiko, einen höheren Stress- und Konfliktlevel für alle Beteiligten und eben vor allem Leerkilometer.

Feste Terminvorgaben bedeuten für die Spedition, dass man eben nicht warten kann, bis ein passender LKW in der Nähe frei ist, sondern man muss LKW nutzen, die im schlechtesten Fall noch viel Anfahrt haben, damit der Termin nicht gefährdet wird.

Terminliche Flexibilität versuchen wir über entsprechende Preisanreize zu fördern. Flexibilität ist aus unserer Sicht Win-Win.  Fixe Terminvorgaben werden allerdings konsequent beaufpreist.
Mit dieser Linie sind wir bisher ganz gut gefahren.

Marktlage LKW Verkehr

Die Preise in unserem Transportpreiskalkulator für europaweite LKW-Transporte ändern sich oft, da es sowohl eher ruhige Phasen gibt als auch die berühmte Saison mit all ihren kurzen Feiertagswochen.

Über unseren neuen „Marktlage“ – Button möchten wir unseren Kunden das aktuelle Preisniveau nachvollziehbar vermitteln.  Neben vielen anderen Faktoren, die bei der Preisfindung eine Rolle spielen, möchten wir 3 besonders hervorheben:

  1. Interne Auswertung

Seit 2007 organisieren wir europaweite Landverkehre und werten diese hinsichtlich verschiedener Parameter regelmäßig aus.

2. BALM Fahrleistungsindex

Über das BALM (Bundesamt für Logistik und Mobilität) werden zeitnah die in Deutschland anfallenden Mautdaten ausgewertet und als Mautstatistik bereitgestellt. Etwas verkürzt, aber nicht falsch: Fallen mehr Mautkilometer an, ist mehr zu transportieren. Dies ist ein Indikator für Preissteigerungen für Versender.

3. Timocom Transportbarometer

Die Timocom ist eine der wichtigsten Spot-Markt-Plattformen. Hier wird das Verhältnis von aktuell verfügbarem Laderaum und aktuell verfügbarer Ladung angezeigt. Mehr Ladung verfügbar als freier Laderaum ist z.B. ein Indikator für Preissteigerungen für Versender.  

Mautsätze werden stark erhöht und ausgeweitet

In dieser Woche einigte sich die Regierungskoalition auf das Modernisierungspaket für Klimaschutz und Planungsbeschleunigung. Dies wird ab 1.12. 2023 Auswirkungen auf die Frachtraten für LKW-Transporte haben, denn die Mautsätze werden fast verdoppelt und auf kleinere LKW ausgeweitet.

ab 1.12. 2023: CO2-Aufschlag: 200€ / je Tonne CO2 – was heißt das konkret?

Bei einem 40 Tonner LKW mit Euro 6 Norm, der aktuell mit ca. 0,19 € je KM Maut zu kalkulieren ist, kommen ca. 20 Cent hinzu auf dann ca. 0,40 € / KM.

Ausserdem wird die Mautabgabe zukünftig schon für alle LKW ab einem zulässigen Gesamtgewicht von 3,5 Tonnen erhoben. Dies gilt ab Juli 2024.

Maut-Mehreinnahmen werden größtenteils in die Schiene investiert

Vereinbart wurde, dass ca. 80% dieser Mehreinnahmen, direkt in den Schienenverkehr investiert werden sollen.

Ukrainekrieg – Fahrermangel

Quelle: Deutschlandfunk

In Deutschland eingesetzte LKW werden im Normalfall zu ca. 7% von Ukrainern gelenkt. Bei polnischen und litauischen Transportunternehmen ist ca. jede 3. Stelle mit einem ukrainischem Fahrer besetzt. Durch Einberufungsbescheide in die ukrainische Armee fehlen dem europäischen Transportmarkt mehr und mehr ukrainische Kollegen.

Schon vor dem Ukrainekrieg klagten deutsche Transportunternehmen über den zunehmenden Fahrermangel. Dieser wird aktuell auf ca. 80.000 nicht besetzte Stellen beziffert. In diesen Zahlen ist das Thema Ukrainekrieg noch nicht enthalten.

Durchschnittlicher Preis für Dieselkraftstoffe steigt rasant

Ca. 30% der Gesamtbetriebskosten eines LKW entfallen auf den Kraftstoffverbrauch. Dieser liegt bei Sattelzügen / Megatrailern bei ca. 35 Litern auf 100 km.

Aktuelle Preisentwicklung scheint noch lange nicht an ihrem Ende angekommen zu sein, da sich nach aktuellem Stand (08.03.22) auch noch keine Lösung im Krieg Russlands gegen die Ukraine abzeichnet,
darüber hinaus sogar ein sofortiger Lieferstopp sämtlicher Rohstoffimporte aus Russland als rosa Elefant im Raum steht.

Besonders viel Hoffnung darauf, dass sich die Kosten für Transporte nicht deutlich erhöhen werden, können wir unseren Kunden aktuell leider nicht machen.

“Global Gateway” – Europas Antwort auf die Neue Seidenstraße

Hinter der Bezeichnung “Global Gateway” verbirgt sich Europas Bazooka als Antwort auf Cinas Neue Seidenstrasse. So sollen bis zum Jahr 2027 insgesamt 300 Milliarden Euro in Infrastrukturprojekte von Schwellen- und Entwicklungsländern investiert werden. Straßen, Bahnlinien, Internetverbindungen, Gesundheitseinrichtungen oder Anlagen zur Herstellung von grünem Wasserstoff – die EU macht Ernst und verlässt ihre passive Rolle in der Geopolitik.

Europa macht Ernst – China im Visier

2013 kündigte China unter dem Stichwort “Neue Seidenstrasse” ein Infrastrukturprogramm an und sichert sich seitdem geopolitischen Einfluss. Nach offiziellen Angaben aus Peking flossen bisher 124 Milliarden Euro in Kredite an andere Länder, um in Infrastruktur zu investieren, die wiederum “in Zusammenarbeit” mit chinesischen Firmen entsteht. Oft kommen hier nur chinesische Unternehmen zum Zuge. China sichert sich dadurch politische und wirtschaftliche Vorteile. Sei es in Bezug auf Rohstoffzugriff in Afrika, Hafenanlagen in Europa oder gesicherte globale Handelswege unter chinesischer Kontrolle.

Alternativangebot zur Seidenstrasse

China wird im allgemeinen ein Mangel an Transparenz, schlechte Umwelt- und Arbeitsstandards sowie ein Vorgehen vorgeworfen, das viele in Abhängikeiten gebrachte Länder am Ende schlechter dastehen lasse. Von daher einigten sich schon im Sommer die G7 darauf, hunderte Milliarden in Länder mit niedrigem oder mittleren Einkommen zu investieren, um eine “positive, alternative Vision anbieten zu können.”

Michael Clauß, ständiger Vertreter der Bundesrepublik bei der EU sagte: “Global Gateway hat das Potenzial, die EU zu einem wirkungsvollen geopolitischen Akteur zu machen. Das Angebot einer regel- und wertebasierten Zusammenarbeit auf Augenhöhe werde für viele Partnerländer eine attraktive Alternative zur chinesischen Seidenstraße sein.”

Quelle: tagesschau.de

Preise für Paletten und Verpackungen – keine Entspannung bis Jahresende

Stark gestiegene Rohstoffpreise – dieses Thema begleitet uns schon seit einigen Monaten. Auch bei Paletten und Kartonagen bleiben die Preise noch bis Ende des Jahres auf sehr hohem Niveau. Diesem Thema widmet sich der Logistik-Watchblog.

Wellpappenrohpapier: +40%

Der VdW, der Verband der Wellpappen-Industrie, teilte Ende Juli mit, dass der Trend zu stark gestiegenen Rohstoffpreisen seit Ende 2020 unverändert anhalte, was die Herstellung von Kartons stark verteuert. So haben sich die Preise für Wellpappenrohpapier von September 2020 bis Juni 2021 um 40% erhöht. Bei altpapierbasierten Sorten gar um 60%. Dazu haben sich die Lieferzeiten auf ca. 6 Wochen erhöht, wobei 10 Tage einer normalen Laufzeit entsprächen.

Paletten: +200%

Gleiches gilt für Paletten. Neben allgemeinen Engpässen sind es vor allem die Kostensteigerungen, die für Unmut sorgen. Der Preis für Paletten in sogenannter „Speditionsqualität“ hat verglichen mit 2020 um über 200% zugelegt. Besonders stark sind die Preise seit Mai 2021 gestiegen. Laut dem Portal Packlog wird für den September mit Palettenpreisen von knapp unter 20,- Euro gerechnet. Dies ist zwar leicht günstiger als noch im August, ob dies nun aber als zaghaftes Anzeichen für das Ende der Preisrally zu bewerten ist, oder ob nicht nur die Ferien- und Urlaubszeit zu etwas niedrigerer Nachfrage geführt haben, bleibt abzuwarten.

Das Weihnachtsgeschäft steht vor der Tür und hohe Kosten und Knappheit werden so vermutlich weiterhin zur Tagesordnung gehören. Zumindest rechnet der VdW nicht mit einer Entspannung.

DHL Zustelldrohne Paketkopter – Entwicklung eingestellt

Wie Welt.de berichtet, hat die DHL die Entwicklung der Zustelldrohne, auch Paketkopter genannt, eingestellt. Ebenfalls beendet wurde ein Pilotprojekt in Tansania mit dem Drohnenhersteller Wingcopter. Während man sich für den deutschen Raum Anwendungsmöglichkeiten für die Zustellung in schwer zugängliche Gebiete erhofft hatte, wie z.b. die Zustellung auf Inseln oder im Alpenraum, ging es in Tansania um die Frage, ob es gelingt, per Drohne Medikamente in entlegene Gebiete  auszuliefern.

“Wir haben in den vergangenen Jahren diverse Anwendungsfälle für den DHL Paketkopter getestet, in denen die Drohne vor allem dann zum Einsatz kam, wenn ein Transport über etablierte Infrastrukturen schlecht möglich war oder deutlich mehr Zeit in Anspruch genommen hätte”

Hr. Edenhofer, Sprecher DHL

Die Entwicklung und Technologie von Logistikdrohnen steht noch am Anfang. Bisher lässt sich allerdings feststellen, dass die technischen Kapazitäten von Quadrocoptern nicht ausreichen, um schwere Lasten zu tragen und lange Strecken zurückzulegen. Vor allem sind sie sehr wetteranfällig. Über die technische Seite hinaus sind Fragen der Kontrolle und Regulierung im Luftraum noch zu klären.

Deutlicher Frachtenüberhang gegenüber verfügbarem Laderaum

Unabhängig von den üblichen saisonalen Schwankungen, gerade rund um die feiertagslastigen Monate April, Mai und Juni ist weiterhin ein deutlicher Frachtenüberhang gegenüber verfügbarem Laderaum festzustellen.

In einem aktuellen Artikel der Verkehrsrundschau  wird beschrieben, wie sich die Entwicklung des internationalen Handels (läuft wieder auf Hochtouren) ebenso auswirkt, wie die Havarie der Ever Given im Suez Kanal. Letzere erreiche z.B. den nachgelagerten Hinterlandverkehr nun zeitversetzt. Da besonders im Binnenschifffahrts- und Schienenverkehr Ressourcen Mangelware sind, wächst der Druck auf den europäischen Straßengüterverkehr. 

Wasserstoff LKW – erster Praxistest verläuft zufriedenstellend

Zwischen 12. November und 22. Dezember wurde der Prototyp eines Wasserstoff LKW einem Praxiseinsatz unterzogen. Die Nutzung eines voll ausgeladenen 26 t Truck über 1800 Kilometer in der anspruchsvollen Topografie des Bergischen Landes ergaben folgende Erkenntnisse:

  • Auch bei treibstoffsparender Fahrweise kam der Truck 230 km weit
  • Zur Verfügung stand eine Antriebsleistung von 230 Watt, was bei steileren Anstiegen nur bedingt ausreichend ist, da das Fahrzeug teilweise nur 60 Km/h bergauf fahren konnte
  • Der durchschnittliche Verbrauch lag bei 11,3 Kg / 100 Kilometer
  • aktuellem Kilopreis für Wasserstoff ergibt das einen Treibstoffpreis von ca. 0,50 Euro pro Kilometer
  • Zwei Testfahrer wurden eingesetzt. Beide kamen problemlos mit der Bedienung zurecht

Michael te Heesen, Juniorchef des Logistikdienstleisters ABC-Logistik ist hochzufrieden mit den Ergebnissen dieses ersten Feldversuchs und ist zuversichtlich, dass aktuelle Probleme sich im Zuge des weiteren technischen Fortschritts mindern oder gar lösen lassen. Für ihn ist der Wasserstoff LKW damit eine zumindest interessante Perspektive für den Straßengüterverkehr.  „„Dafür, dass es ein Prototyp ist, sind wir sehr zufrieden“.

Quelle: DVZ