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Kategorie: Logistik News

Preise für Paletten und Verpackungen – keine Entspannung bis Jahresende

Stark gestiegene Rohstoffpreise – dieses Thema begleitet uns schon seit einigen Monaten. Auch bei Paletten und Kartonagen bleiben die Preise noch bis Ende des Jahres auf sehr hohem Niveau. Diesem Thema widmet sich der Logistik-Watchblog.

Wellpappenrohpapier: +40%

Der VdW, der Verband der Wellpappen-Industrie, teilte Ende Juli mit, dass der Trend zu stark gestiegenen Rohstoffpreisen seit Ende 2020 unverändert anhalte, was die Herstellung von Kartons stark verteuert. So haben sich die Preise für Wellpappenrohpapier von September 2020 bis Juni 2021 um 40% erhöht. Bei altpapierbasierten Sorten gar um 60%. Dazu haben sich die Lieferzeiten auf ca. 6 Wochen erhöht, wobei 10 Tage einer normalen Laufzeit entsprächen.

Paletten: +200%

Gleiches gilt für Paletten. Neben allgemeinen Engpässen sind es vor allem die Kostensteigerungen, die für Unmut sorgen. Der Preis für Paletten in sogenannter „Speditionsqualität“ hat verglichen mit 2020 um über 200% zugelegt. Besonders stark sind die Preise seit Mai 2021 gestiegen. Laut dem Portal Packlog wird für den September mit Palettenpreisen von knapp unter 20,- Euro gerechnet. Dies ist zwar leicht günstiger als noch im August, ob dies nun aber als zaghaftes Anzeichen für das Ende der Preisrally zu bewerten ist, oder ob nicht nur die Ferien- und Urlaubszeit zu etwas niedrigerer Nachfrage geführt haben, bleibt abzuwarten.

Das Weihnachtsgeschäft steht vor der Tür und hohe Kosten und Knappheit werden so vermutlich weiterhin zur Tagesordnung gehören. Zumindest rechnet der VdW nicht mit einer Entspannung.

DHL Zustelldrohne Paketkopter – Entwicklung eingestellt

Wie Welt.de berichtet, hat die DHL die Entwicklung der Zustelldrohne, auch Paketkopter genannt, eingestellt. Ebenfalls beendet wurde ein Pilotprojekt in Tansania mit dem Drohnenhersteller Wingcopter. Während man sich für den deutschen Raum Anwendungsmöglichkeiten für die Zustellung in schwer zugängliche Gebiete erhofft hatte, wie z.b. die Zustellung auf Inseln oder im Alpenraum, ging es in Tansania um die Frage, ob es gelingt, per Drohne Medikamente in entlegene Gebiete  auszuliefern.

„Wir haben in den vergangenen Jahren diverse Anwendungsfälle für den DHL Paketkopter getestet, in denen die Drohne vor allem dann zum Einsatz kam, wenn ein Transport über etablierte Infrastrukturen schlecht möglich war oder deutlich mehr Zeit in Anspruch genommen hätte“

Hr. Edenhofer, Sprecher DHL

Die Entwicklung und Technologie von Logistikdrohnen steht noch am Anfang. Bisher lässt sich allerdings feststellen, dass die technischen Kapazitäten von Quadrocoptern nicht ausreichen, um schwere Lasten zu tragen und lange Strecken zurückzulegen. Vor allem sind sie sehr wetteranfällig. Über die technische Seite hinaus sind Fragen der Kontrolle und Regulierung im Luftraum noch zu klären.

Deutlicher Frachtenüberhang gegenüber verfügbarem Laderaum

Unabhängig von den üblichen saisonalen Schwankungen, gerade rund um die feiertagslastigen Monate April, Mai und Juni ist weiterhin ein deutlicher Frachtenüberhang gegenüber verfügbarem Laderaum festzustellen.

In einem aktuellen Artikel der Verkehrsrundschau  wird beschrieben, wie sich die Entwicklung des internationalen Handels (läuft wieder auf Hochtouren) ebenso auswirkt, wie die Havarie der Ever Given im Suez Kanal. Letzere erreiche z.B. den nachgelagerten Hinterlandverkehr nun zeitversetzt. Da besonders im Binnenschifffahrts- und Schienenverkehr Ressourcen Mangelware sind, wächst der Druck auf den europäischen Straßengüterverkehr. 

Wasserstoff LKW – erster Praxistest verläuft zufriedenstellend

Zwischen 12. November und 22. Dezember wurde der Prototyp eines Wasserstoff LKW einem Praxiseinsatz unterzogen. Die Nutzung eines voll ausgeladenen 26 t Truck über 1800 Kilometer in der anspruchsvollen Topografie des Bergischen Landes ergaben folgende Erkenntnisse:

  • Auch bei treibstoffsparender Fahrweise kam der Truck 230 km weit
  • Zur Verfügung stand eine Antriebsleistung von 230 Watt, was bei steileren Anstiegen nur bedingt ausreichend ist, da das Fahrzeug teilweise nur 60 Km/h bergauf fahren konnte
  • Der durchschnittliche Verbrauch lag bei 11,3 Kg / 100 Kilometer
  • aktuellem Kilopreis für Wasserstoff ergibt das einen Treibstoffpreis von ca. 0,50 Euro pro Kilometer
  • Zwei Testfahrer wurden eingesetzt. Beide kamen problemlos mit der Bedienung zurecht

Michael te Heesen, Juniorchef des Logistikdienstleisters ABC-Logistik ist hochzufrieden mit den Ergebnissen dieses ersten Feldversuchs und ist zuversichtlich, dass aktuelle Probleme sich im Zuge des weiteren technischen Fortschritts mindern oder gar lösen lassen. Für ihn ist der Wasserstoff LKW damit eine zumindest interessante Perspektive für den Straßengüterverkehr.  „„Dafür, dass es ein Prototyp ist, sind wir sehr zufrieden“.

Quelle: DVZ

Baden Würtemberg startet als 3. Bundesland Feldversuch für Oberleitungs-LKW

Nach Hessen und Schleswig Holstein startet nun Baden Würtemberg einen Feldversuch für Oberleitungs-LKW. Allerdings diesmal auf keiner Autobahn sondern der Bundesstraße B462. Diese ist zwar zweispurig und damit autobahnähnlich, allerdings ohne Seitenstreifen. Ausserdem musste die Oberleitung unter einer Brücke hindurch und in einer Kurve montiert werden. Der Testabschnitt ist fast fertig gestellt und der Pilotbetrieb soll im Frühjahr 2021 starten. An den Kosten beteiligt sich das Bundesumweltministerium mit 17,8 Millionen Euro sowie das Land Baden Würtemberg mit 1,2 Millionen Euro. Insgesamt ist der Testbetrieb auf 3 Jahre angesetzt. Hier geht es zum Artikel auf eurotransport.de

EU Parlament regelt Ruhe- und Rückkehrzeiten neu

Seit 4 Jahren wurde in Europa daran gearbeitet, grenzüberschreitende Straßengütertransporte neu zu regeln. Nicht länger hinzunehmen war, dass sich ein System entwickelt hat, welches immer häufiger auf Sozialdumping, Ausbeutung der Fahrer und Niedrigpreisen beruht.  Nun hat eine große Mehrheit der EU Parlamentarier für Änderungen gestimmt.

So wird es z.B. eine Rückkehrpflicht für LKW geben, um gegen Scheinfirmen vorzugehen, die nur auf dem Papier existieren, während Fahrer und LKW ununterbrochen und heimatlos durch Europa fahren. Alle 8 Wochen müssen LKW zurück in ihr Heimatland, alle 4 Wochen die Fahrer. Auch darf die Ruhezeit am Wochenende nicht mehr in der Kabine verbracht werden. Es muss für Fahrer eine ordentliche Unterkunft besorgt werden. Dies gilt zukünftig auch für Klein LKW, die bisher fast ohne Sozialauflagen durch Europa fahren dürfen.  So müssen z.B. Ruhezeiten bei Klein LKW bisher lediglich handschriftlich festgehalten werden. Ab Juli 2026 werden digitale Tachographen Pflicht werden.

Hier geht’s zum Artikel auf tagesschau.de

vorsichtige Zeichen des Aufschwungs

Im Handelsblatt sieht man klare Signale für ein „Erwachen“ Wirtschaft. So sind lt. Statistischem Bundesamt im Einzelhandel die Umsätze im Mai 2020 gegenüber dem coronafreien Mai 2019  um 3,9% gestiegen. Und lt. Ifo Umfrage unter 9000 Firmen war der Geschäftsklimaindex im Mai und Juni stark gestiegen. Weitere Indikatoren, wie z.B. der LKW Maut Index, in dem tatsächlich gefahrene Lastwagenkilometer gemessen werden, zeigen ebenfalls in Richtung Erholung. Auch die Autoindustrie sieht Lichtblicke: Wie zuvor schon BMW hat auch Volkswagen zum 1. Juli die Kurzarbeit in den deutschen Werken aufgehoben. Die momentane Auslastung liege bei 75 bis 95 %, die Nachfrage ziehe wieder an.

Ein weiterer Indikator, der Einkaufsmanagerindex für die Eurozonen Industrie des Instituts IHS Markit zeigt zumindest vorsichtiges Wachstum an. Und eine Umfrage der Prüfungsgesellschaft PwC unter Finanzvorständen deutscher börsennotierter Konzerne ergab, dass erwartet wird, den diesjährigen Umsatzrückgang auf maximal 10% zu begrenzen.

Von allgemeiner Entspannung allerdings kann nicht gesprochen werden. Ein hoher Automobilmanager sagte dem Handelsblatt, dass im Moment vor allem aufgestaute Bestellungen abgearbeitet werden. Zwar erholt sich die Nachfrage in Deutschland leicht, aber wichtige Exportmärkte wie Frankreich, Großbritannien und Italien liegen weiter am Boden. So wird die Autoproduktion in Deutschland lt. ICI-Institut der Universität St. Gallen in diesem Jahr von 5,1 auf ca. 3,8 Millionen Autos sinken, was unter anderem bereits zu Stellenstreichungen und dem Stopp von Ausbauplänen geführt hat.

Darüber hinaus erwartet Ifo Präsident Fuest im Herbst Insolvenzen, vor allem im Gast- und Veranstaltungsgewerbe.

LKW Fahrleistungsindex steigt wieder

Gemäß aktueller Pressemitteilung des Statistischen Bundesamts (Destatis) hat die Fahrleistung der mautpflichtigen LKW auf Bundesautobahnen im Mai 2020 um 6,1% gegenüber April 2020 zugelegt, liegt im Vergleich zum Mai 2019 allerdings um 7,3%  zurück. Der Fahrleistungsindex wird aus den Prozessdaten der Mauterhebung berechnet und liefert somit zeitnah konjunkturelle Anhaltspunkte. Denn wirtschaftliche Aktivität steht in unmittelbarem Zusammenhang zur erbrachten Fahrleistung. Hier geht’s zur Pressemitteilung auf destatis.de .

China pushed Piräus in die TOP 4 europäischer Handelshäfen

Seit 2016 gehört der China Ocean Shipping Company (Cosco) die Mehrheit am Hafen Piräus. Von der Troika (EU Kommision, EZB und internationaler Währungsfonds) gefordert und von der damaligen griechischen Regierung vehement bekämpft, hat die Privatisierung des Hafens zu einem starken Aufschwung und relevanten Einnahmen für Griechenland geführt. In 2019 wurden 5,65 Millionen TEU Containereinheiten verladen, rund 13 mal mehr als noch 2008. Im europäischen Vergleich liegt Piräus damit hinter Rotterdam, Antwerpen und Hamburg auf Rang 4. Bremerhaven, Valencia und Algeciras folgen auf den Plätzen. Für Griechenland und China lohnt das Geschäft: 5,4 Millionen Euro erhielt der griechische Staat im letzten Jahr von Cosco. Darüber hinaus werden Aufträge für den Hafenausbau an griechische Firmen, wie dem Baukonzern Tekal, vergeben. Für China ist Piräus der erste Platz, an dem chinesische Waren aus Fernost anlanden und auf Züge und andere Schiffe verteilt werden. Wirtschaftlicher Brückenkopf unter eigenem Einfluss. Oder „Kopf des Drachen in Europa“, wie chinesische Analysten sagen. Hier geht es zum Originalartikel auf focus.de.

Lieferkettenaktivität nimmt wieder zu

Langsam geht es wieder aufwärts. Die Lieferketten kommen wieder in Schwung. Dies geht aus den aktuellen Daten des Supply Chain Activity Index des Unternehmens Shippeo hervor. Datengrundlage ist die gemessene Aktivität von über 3000 Fabriken und Warenlagern in Europa. Allein letzte Woche sei die durchschnittliche Lieferkettenaktivität von 30% auf 38% des Vor Corona Niveaus gestiegen, woraus sich eine gewisse Erholung ableiten lässt. Am stärksten betroffen von der Krise waren der Automobil- und Transportsektor, denn es mussten viele Werke und Produktionslinien stillgelegt werden. Dagegen wurde der Nahrungsmittelsektor wenig beeinflusst. Supermärkte blieben während der Krise geöffnet, es mussten lediglich Betriebsabläufe angepasst werden. Hier geht es zum Artikel in der Verkehrsrundschau.

Schienenverkehr zwischen China und Deutschland auf vor Corona Niveau

In der Wirtschaftswoche ist ein Interview mit Frau Nikutta zu lesen, der DB Cargo Chefin, welche im Januar 2020 den Posten übernommen hat. Darin geht es um die unmittelbaren Effekte auf der Corona Krise auf den Schienen Verkehr, um den Preiskampf mit LKW Transporten und um das wieder normalisierte Auftragsniveau für den Schienentransport aus China nach Deutschland. Bis Ende des Monats werden zwischen China und Deutschland ca. 70 Züge gefahren sein. Damit befindet sich dieser Bereich nun wieder auf dem Niveau der Vor Corona Zeit. Frau Nikutta rechnet hier sogar noch mit weiterem Wachstum. Neben diesen ersten positiven Anzeichen für Entspannung der Gesamtlage bleiben die alten Schwierigkeiten aber bestehen. Seit Jahren schreibt DB Cargo Verluste und mit der Corona Krise sind ausgerechnet Aufträge der Hauptkunden aus Stahl- und Autoindustrie weggefallen. Immerhin gibt es aber einzelne Bereiche mit Wachstum. So hat das Transportvolumen für Zellulose, Getreide und Propylen für die Produktion von Desinfektionsmitteln zugelegt. Hier geht es zum kompletten Interview in der Wirtschaftswoche.